Die Feiertage stehen vor der Tür. Und damit hoffentlich die Zeit, in der wir eine Pause von der Arbeit und dem schnellen Alltag machen können, um mehr Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen.
Es ist auch die perfekte Gelegenheit, um eine Pause von der digitalen Welt einzulegen. Mit anderen Worten: verabschiede dich eine Weile von deinem Telefon und Laptop – eine digitale Entgiftung sozusagen.
Digital Detox um deine psychische und körperliche Gesundheit zu verbessern.
Verstehe mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Technologie – im Gegenteil.
Die Technologie hat uns unbegrenzte Möglichkeiten eröffnet und die Welt auf eine Weise geformt, die wir uns nicht hätten vorstellen können. Aber es gibt auch Nebenwirkungen, die mit der ständigen Nutzung der Technologie einhergehen.
Wenn du genauso wie ich (natürlich nur arbeitsbedingt 😉 ) ständig an deinem Smartphone oder IPad hängst, dann nutze doch die kommenden Feiertage für einen digitalen Detox.
Zum Ansporn habe ich hier 6 überzeugende Gründe zusammengetragen, warum ein paar Tage “offline” eine gute Idee sind:
Ständiges “Online-Sein” wirkt sich auf deine Work-Life-Balance negative aus
Dieses Gefühl, immer verbunden und immer “online” zu sein, kann es schwierig machen, Grenzen zwischen deinem Privat- und Arbeitsleben zu schaffen. Selbst wenn du zu Hause oder im Urlaub bist, kann es schwierig sein, der Versuchung zu widerstehen, deine E-Mails zu lesen, auf einen Text deines Kollegen zu antworten oder durch deine Social-Media-Konten zu scrollen.
Du schaltest also nie wirklich ab.
Und du lebst nie ganz im jetzt und hier, da du durch dein Handy ständig mit jemanden oder etwas beschäftigt bist was nicht hier bei dir ist. So zusagen bist du an mehreren Orten gleichzeitig, aber nie ganz da.
Auf Dauer ist das für dein Gehirn ziemlich stressig, was sich in deiner mentalen und emotionalen Verfassung negativ bemerkbar macht.
Die Konzentration nimmt ab
Das Internet verleitet allgemein dazu, sich nicht mehr so gut auf eine Sache konzentrieren zu können, da die äußeren Reize im Netz immer verlockender werden. Ein Ergebnis der Metastudie „The online brain“ der World Psychiatric Association zeigte, dass sich dies sogar in der Offline-Welt mit einer kürzeren Aufmerksamkeitspanne bemerkbar macht.
Informationen werden schlechter verarbeitet
Das Gedächtnis leidet: Wenn das Gehirn keine Pausen zwischen den vielen neuen Informationen hat, können diese schlechter verarbeitet werden. Studien zeigen außerdem, dass Menschen durch den vereinfachten Zugang zu nahezu allen Informationen, sich weniger die Informationen selbst merken, als wo sie diese wiederfinden.
Tech Addiction ist mit Depressionen und Angst verbunden
Eine große Anzahl von Forschungen bestätigt diesen Zusammenhang. In einer Studie mit Teenagern wurden beispielsweise Veränderungen im Gehirn im Zusammenhang mit der Smartphone-Sucht erforscht. Die Forscher bestimmten das Suchtniveau und die psychische Gesundheit der Jugendlichen anhand von Fragebögen. Folglich stellten sie fest, dass die abhängigsten Jugendlichen signifikant höhere Werte bei Depressionen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit und impulsivem Verhalten aufwiesen.
Darüber hinaus verbringen Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit online über soziale Medien. Untersuchungen zeigen, dass die häufige Nutzung sozialer Medien mit einer erhöhten Depression einhergeht. Eine Studie mit 82 jungen Erwachsenen ergab beispielsweise, dass ihre Lebenszufriedenheit umso mehr abnahm, je häufiger sie Facebook nutzten. Das liegt daran, dass soziale Netzwerke Jugendliche dazu ermutigen, sich mit anderen zu vergleichen. Technologie wirkt sich daher negativ auf ihr Selbstwertgefühl aus.
Jetzt magst du sagen, das waren Studien mit Jugendlichen und diese sind viel anfälliger als ich. Aber mir und dir kann zu viel Handy und Co. genauso schlecht tun. Denn komplett immun ist keiner von uns.
Social Media – Ein großer Zeiträuber
Ob es dir (oder auch mir) gefällt oder nicht, Social Media ist heute ein großer Teil des täglichen Lebens – und das wird sich auch so schnell nicht ändern.
Wahrscheinlich sind wir uns oft selbst nicht bewusst wie viel Zeit wir tatsächlich tagtäglich damit verbringen.
Gemäß www.bradbandsearch.net verbringen wir im Durchschnitt 144 Minuten oder zwei Stunden und vierundzwanzig Minuten in sozialen Medien. Mit anderen Worten, das sind fast 6 Jahre und 8 Monate unseres Lebens welche wir in sozialen Medien verbringen (basierend auf den Prognosen für die Nutzung sozialer Medien im Jahr 2020).
Das ist ganz schön viel Zeit – Zeit welche wir für Hobbys, Sport, Entspannung oder Freunde und Familie nutzen könnten. Alles Dinge, welche unsere Lebensqualität definitiv positiv beeinflussen und uns glücklicher machen würden.
Addieren wir zu der Zeit welche mir mit Social Media verbringen nun auch noch die Zeit, welche wir im Durchschnitt mit Fernsehen schauen zubringen, dann sind wir bei ca. 15 Jahren angelangt. Eine ganze Menge, oder?
Stell dir vor, was du mit dieser zusätzlichen Zeit alles machen könntest!
Schlechter Schlaf
Es ist auch erwiesen, dass übermäßiger Handy- und Technologiegebrauch deinen Schlaf beeinträchtigt.
Es ist heutzutage nicht ungewöhnlich, dass unsere Telefone die letzten Dinge sind, die wir uns ansehen, bevor wir schlafen gehen, und die ersten Dinge, die wir uns am Morgen ansehen.
Versuchen doch mal, vor dem Schlafengehen ein Buch zu lesen, ein Bad zu nehmen oder etwas Yoga zu machen. Du wirst angenehm überrascht sein, wie viel entspannter und erfrischter du dich am nächsten Morgen fühlen wirst. Denn deine Schlafqualität wird sich dadurch um ein vieles verbessern.
Anzeichen dafür dass du dringend eine digitalen Detox benötigst
„Wir alle brauchen eine digitale Entgiftung“, sagt die klinische Psychologin Lisa Strohman, PhD, Gründerin der Digital Citizen Academy. „Überprüfe deine tägliche Bildschirmzeit. Verbringst du “offline” mit Dinge, Hobbys, Sport oder ähnlichem, mindestens genauso viel Zeit wie du online bist? “
Denk mal darüber nach:
Du bist von morgens bis abends von Bildschirmen und pausenlosen Benachrichtigungen umgeben. Angenommen, du verbringst nur eine Stunde am Abend damit deine Lieblingssendung anzusehen, dann sind das 7 Stunden pro Woche vor deinem Laptop oder Fernseher (nachdem du bereits 8 Stunden an deinem Computer gearbeitet hast).
Was wäre, wenn du diese Zeit damit verbringen würdest, Sport zu machen, dein Mittagessen für die Woche vorzubereiten, ein Buch zu lesen oder an deiner Nebenbeschäftigung zu arbeiten?
Wie viel mehr würdest du in einer Woche, einem Monat oder einem Jahr erledigen können?
„Eine digitale Entgiftung gibt unserem Geist und Körper die Möglichkeit, ihren natürlichen Rhythmus wiederherzustellen“, sagt Jennifer Weniger, PhD, lizenzierte Psychologin und Ehe- und Familientherapeutin am Behavioral Medicine Center der Loma Linda University. „Es kann Beziehungen und Produktivität verbessern. Es kann dir eine echte Gelegenheit bieten, sich geistig und körperlich entspannt zu fühlen. “
Laut Jennifer Weniger gibt es einige deutliche Warnsignale dafür, dass du eine Pause von der Technologie brauchst:
- Du überprüfst dein Smartphone den ganzen Tag über (auch wenn dies nicht erforderlich ist).
- Du hast Schwierigkeiten, persönliche Gespräche zu führen.
- Du machst oft vermeidbare Nachlässigkeits-Fehler, weil du immer abgelenkt bist.
- Du schläfst nicht gut.
- Du verbringst die meiste Zeit im Sitzen.
- Du verbringst keine oder nur sehr wenig Zeit im Freien, weil du selbst in deiner Freizeit damit beschäftigt bist, auf Bildschirme zu schauen.
Technologiefrei Zeit – Was kannst du stattdessen tun?
Werde kreativ: Zeichne, tanze, schreibe, male oder werde in der Küche kreativ. Kreativität ist gut für dich – sie hilft beim Aufbau neuer Verbindungen zwischen Neuronen und schärft dein Gehirn.
Mache Sport: Bewegung ist ebenso gut für dein Gehirn, deinen Körper und auch für deine geistige Gesundheit. Du brauchst nicht viel Zeit zu investieren, um die Vorteile zu nutzen. Mach ein 15-minütiges HIIT Training, 20 Minuten Yoga oder gehe 30 Minuten flott spazieren – anstatt eine halbe Stunde durch Instagram zu scrollen.
Verbringe Zeit mit Menschen, die dich lieben: Gönnen dir ein schönes Abendessen mit einem Freund, den du seit Jahren nicht mehr gesehen hast. Führen Sie ein bedeutungsvolles Gespräch mit deinem Partner. Lade deine Nachbarn zu einem Brettspielabend ein. Koche mit deiner Familie ein neues Rezept. Erschaffe Momente und Erinnerungen, welche du nicht mit einem Telefon vor Ihrem Gesicht oder einer App replizieren kannst.
Entspanne dich: Wenn Technologie ein wichtiger Bestandteil deiner Entspannungsroutine ist, dann versuche doch mal diese Zeit durch etwas anderes zu ersetzen, was dich genauso entspannt oder vielleicht noch viel mehr. Lerne zu meditieren, mache einen Yoga-Kurs, verbringe einfach einige Zeit in der Sonne, oder nimm am Ende eines stressigen Tages ein langes Bad – all das ist besser für dich als fernzusehen.
Schlafen gehen: Sobald du deine Bildschirmnutzung einschränkst, stellst du möglicherweise fest, dass du dich am Abend früher müde fühlst als gewöhnlich. Das ist der natürliche Schlaf-Wach-Zyklus deines Körpers, der dich auffordert, ins Bett zu gehen. Denn nun kommt er endlich mal zu Wort – hör ihm zu!
Und der wirklich der größte Vorteil einer digitalen Entgiftung ist: Sie hilft dir, mehr Kontrolle über dein Leben und deine Aufmerksamkeit zu erlangen, sodass du sich auf das konzentrieren kannst, was dir wirklich Freude macht – was auch immer das sein mag.
Probiere es aus – nutze die Feiertage als Ansporn dafür – es wird dir gut tun. Ich mache auch mit, versprochen!
Kämpfst du bereits mit Schlafproblemen oder hast eine Schlafstörung, dann schreib mir.
Gerne vereinbare ich mit dir ein unverbindliches Erstgespräch.
Bleib gesund und schlafe gut
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