Geldsorgen rauben dir den Schlaf? Du machst nachts kein Auge zu da du dir Sorgen machst und einfach nicht zur Ruhe kommst? Dann bist du in guter Gesellschaft.
Geldsorgen und finanzieller Stress gehört mit zu den grössten Auslösern von Schlafstörungen und Schlafproblemen.
Was kannst du also tun um besser zu schlafen?
Steck doch mal ein bisschen Geld unters Kopfkissen.
Natürlich, meine ich das metaphorisch gesprochen. 50 Euro Scheine unter deiner Matratze zu horten wird dir sicherlich NICHT zu einem besseren Schlaf verhelfen – du wirst wahrscheinlich eher schlechter schlafen da du Angst hast, jemand könnte dir das Geld klauen.
Aber jetzt mal Spaß beiseite – gute Sparer sind meist auch gute Schläfer. Jetzt fragst du dich natürlich, was hat das eine mit dem anderen zu tun, nicht wahr? Lass es mich erklären….
Wie finanzieller Stress zu Schlaf-Stress wird
Cortisol ist als Stresshormon bekannt, weil unser Gehirn unseren Nebennieren signalisiert, es freizusetzen, wenn wir uns gestresst oder bedroht fühlen – auch wenn es nur ein Gefühl oder ein Gedanke ist.
Geldsorgen zu haben fühlt sich ziemlich bedrohlich an, nicht wahr? In unserem natürlichen Tagesrhythmus hat unser Körper gegen Mitternacht den niedrigsten Cortisolspiegel – zeitgleich mit der Zeit, in der die meisten von uns den Tag hinter sich gelassen haben, sich entspannen konnten und nun hoffentlich zufrieden und relaxed im Bett liegen und schlafen.
Wenn du jedoch Rechnungen in der Post findest wenn du von der Arbeit nach Hause kommst oder erfährst, dass dein Sohn nächste Woche Geld für eine Klassenfahrt benötigt, welches du nicht hast, deine Waschmaschine den Geist aufgegeben hat und die Autoreparatur um einiges teurer ist, als du erwartet hattest, dann kann dein Cortisolspiegel genau in dem Moment ansteigen, wenn er eigentlich abnehmen sollte. Anstatt mit Einbruch der Dunkelheit abzunehmen steigt dein Cortisolspiegel – und hemmt so deine natürliche Melatoninproduktion. Du hast es erraten: Ein hoher Cortisolspiegel stört den Schlaf.
Gute Sparer sind bessere Schläfer
Es scheint, dass der bloße Akt des Sparens dazu beitragen kann, die Schlafqualität zu maximieren.
In Amerika wurde eine Umfrage gemacht in der 2.000 Personen zu ihrer Schlafqualität und finanziellen Gewohnheiten befragt wurden. Ein Drittel der Befragten wurden als ausgezeichnete Schläfer qualifiziert. Innerhalb dieser Gruppe gaben fast sechs von zehn (59%) an, regelmäßig Geld zu sparen, um unvorhergesehene Haushaltskosten zu decken, und mehr als die Hälfte (52%) gaben an, routinemäßig für den Ruhestand zu sparen.
Umgekehrt war es weitaus unwahrscheinlicher, dass diejenigen, die nicht konsequent Geld für diese Ziele sparten, einen hervorragenden Schlaf hatten. Nur 21% derjenigen, die nicht zur Deckung der Haushaltskosten sparten, und nur 25% derjenigen, die sich nicht bemühten, ein Polster für den Ruhestand zurückzulegen, schafften es in die Klasse der guten Schläfer.
Einfach ausgedrückt: Sparer sind doppelt so häufig ausgezeichnete Schläfer.
Auf der Suche nach Schlaf ist Seelenfrieden der Schlüssel
Auch wenn es dir schwer fällt etwas auf die Seite zu legen oder du Geldangelegenheiten einfach blöd findest und dich nicht damit herumschlagen möchtest – versuche es trotzdem. Jeden Euro, den du sparen kannst, wird dir helfen eventuelle finanziellen Sorgen zu lindern, dich im Allgemeinen besser zu fühlen und ein großes Hindernis für deinen guten Schlaf wird beseitigt.
Keine Ahnung wo du Anfangen sollst?! Dann habe ich ein paar Geldtipps für dich – heute mal keine Schlaftipps ;-).
Spar- und Geldtipps
Spar-Strategien
Die Verwendung einer Strategie wie der 52-Wochen-Spar-Challenge kann ein idealer Weg sein, um sich an das Sparen zu gewöhnen. Bei dieser Herausforderung sparst du ohne es groß zu merken. So geht es: In der ersten Woche nur 1 Euro sparen, in der zweiten Woche 2 Euro sparen und so weiter. Nach einem Jahr haben hast du 1.378 Euros angesammelt, und hast es nicht einmal gemerkt.
Das ist nur ein Spar-Tipp. Google mal, und du wirst hunderte anderer Spar-Strategien finden. Eine davon ist bestimmt auch für dich machbar.
Was aber wenn du nun schon große Geldsorgen hast?
PROBLEME WÄHREND DES TAGES ANGEHEN
Es ist eine schlechte Idee, Geldsorgen vor dem Schlafengehen oder im Bett lösen zu möchten – denke nicht einmal darüber nach.
Wie bei jeder großen Sorge, besteht die wichtigste Strategie darin, sich LANGE VOR dem Schlafengehen mit der Sorge zu befassen – und nicht kurz davor. Genau das machen aber die meisten von uns. Wir kommen von der Arbeit nach Hause, die Kinder sind im Bett, wir haben alle Erledigungen gemacht und nun endlich Zeit runterzukommen – und nachzudenken. Und worüber denken wir nach? Über all das wozu wir tagsüber keine Zeit haben. Geld- und Geldsorgen steht da oft an erster Stelle. Was kannst du also tun?
Nimm dir tagsüber nur ein paar Minuten Zeit, um dir über diese Dinge Gedanken zu machen.
Der Zeitraum vor dem zu Bett gehen sollte nicht die einzige Gelegenheit sein, darüber nachzudenken. Auch wenn du nicht allzu große Sorgen in Bezug auf Geld hast, bezahle Rechnungen oder schaue dir deine Kontoauszüge lieber tagsüber an.
VERSCHLIEßE DEINE AUGEN NICHT
Stecke deine Kopf nicht in den Sand. Schau dir deine Geldsituation/Schulden an. Sieh was wirklich los ist, und stelle dich der Realität.
Du wirst erstaunt sein, wie beruhigend das sein kann. Nicht zu wissen wie schlimm (oder nicht schlimm) es denn genau ist, macht das ganze Problem noch viel größer. Unser Unterbewusstsein mag keine Ungewissheit. Diese Ungewissheit versetzt deinen Körper in eine Stressreaktion welche auf lange Sicht deinem Körper und deiner Gesundheit schadet – vom Schlaf gar nicht erst zu reden.
Das “Was-wäre-wenn”-Spiel, raubt dir auf jeden Fall den Schlaf. Was wäre wenn ich meinen Job verliere, was wäre wenn ich meine Miete nicht mehr zahlen kann, was wäre wenn…
Fakten hingegen können beruhigen – auch wenn die finanzielle Lage nicht gut aussieht. Frage dich: Was habe ich, was brauche ich, was will ich? Schreibe es auf. Triff dich mit einem Finanzexperten. Sprich mit deiner Familie. Aber lass dich nicht in das „Was wäre wenn“-Spiel verwickeln.
SCHRITT FÜR SCHRITT
Die meisten finanziellen Situationen können nicht an einem Tag gelöst werden. Eine einfache To-Do-Liste, kann dir helfen, dich in Kontrolle zu fühlen und besser zu schlafen. Sonst kann es passieren, dass du das Gefühl hast irgendetwas vergessen zu haben oder du hast keinen klaren Aktionsplan, auf den du dich konzentrieren kannst. Und schon fängt dein Gehirn in Bett an Überstunden zu machen.
Viele Sorgen sind zukunftsorientiert. Wenn du deine Sorgen in die Gegenwart bringst und über Dinge nachdenkst, die du jetzt tun kannst, dann wirst du dich ruhiger fühlen.
Du kannst dies tun, indem du eine List mit all deinen Geldsorgen erstellst. (Wie du gemerkt hast, LIEBE ich Listen ;-)). Teile diese Liste dann in zwei Spalten auf. Die Sorgen, über die du die Kontrolle hast, und die Sorgen, über die du keine Kontrolle hast.
Nun schreib dir einen Aktionsplan für jeden Punkt der ersten Spalte auf (Sorgen über die du die Kontrolle hast). Auch wenn das z.B. nur heißen würde mit der Bank zu sprechen, ein Budget für bestimmte Ausgaben aufzustellen, oder dir einfach mal überhaupt deine Kontoauszüge anzuschauen. Gleich wirst du dich besser und ruhiger fühlen.
Über Sorgen in der zweiten Spalten, über die du keine Kontrolle hast, wie „Was ist, wenn mein Haus niederbrennt?“, „Was ist, wenn ich meinen Job verliere?“, kannst du gerne kurz nachdenken. Aber verschiebe dir das Sorgen-Machen lieber auf den Zeitpunkt, wenn sie wirklich wahr werden.
Eine weitere hilfreiche Idee laut: Schreibe dir ein Budget (Ausgabenplan) auf. Das Internet ist voll von tollen Budget Ideen und Anregungen.
Das wird dir auch beim Schlafen helfen, weil du die Kontrolle über dein Geld hast und dein Geld nicht die Kontrolle über dich.
Wann brauchst du Hilfe?
Es ist normal, dass Geld und andere Sorgen den Schlaf stören. Was NICHT normal ist, sind Sorgen, die zu chronischen Schlafproblemen führen.
Gelegentlich eine schlechte Nacht zu haben, ist eine normale Stressreaktion deines Körpers. Aber wenn die Sorgen wochen- oder monatelang andauern und Schlafprobleme verursachen, dann ist es an der Zeit Hilfe zu suchen.
Das kann ein Finanzberater sein, sollte es sich um Geldsorgen handeln. Psychologische Hilfe bei anderen tief sitzenden Problemen und eventuell auch ein Schlafcoach. Ein professionell ausgebildeter Schlafberater kann deine aktuelle Schlafsituation analysieren, dir helfen diese erheblich zu verbessern und dich gegebenenfalls an andere Ärzte weiterleiten.
Vergiss nicht in dich selbst zu investieren
Erde dich selbst. Finanzielle Sorgen können dein Gehirn in einen Zustand der Panik versetzen. Du stellst dir die schlimmsten Dinge vor, welche wahrscheinlich nie eintreten werden – aber trotzdem gerätst du in Panik.
Schritt eins ist also, dein Gehirn in einen rationalen Zustand zurückzubringen, in dem dein präfrontaler Kortex (dein Koordinationszentrum für rationale und logische Handlungen) wieder eingeschaltet wird.
Die Stressreaktion deines Körpers schaltet dieses Koordinationszentrum nämlich aus. Tief einatmen. Konzentriere dich darauf, deine Füße auf dem Boden oder deinen Körper auf dem Stuhl zu fühlen. Lenke deine Aufmerksamkeit in diesem Moment einfach wieder auf deinen physischen Körper. Vielleicht sagst du dir: „Im Moment sitze ich nur in meinem Wohnzimmer“, um dein Gehirn daran zu erinnern, dass gerade nichts Schlimmes passiert und zumindest im Moment alles Gut ist und du alles hast, was du brauchst.
Entwickle auch eine Routine zum Stressabbau, die du mehrmals pro Woche durchführst. Dies kann Laufen, Yoga, Meditieren, Natur-Wandern, Sport, mit Freunden/ Familie gemeinsam Aktivitäten unternehmen oder Lesen sein. Du musst dich von dem Stressor GELD ablenken, damit er sich nicht als ständige Bedrohung anfühlt.
Kämpfst du bereits mit Schlafproblemen oder hast eine Schlafstörung, dann schreib mir.
Gerne vereinbare ich mit dir ein unverbindliches Erstgespräch.
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